Ferdinand Sauerbruch

deutscher Chirurg und Hochschullehrer

Grabstätte auf dem Friedhof Wannsee II

  • Grabstein auf dem Friedhof Wannsee II

  • Wiki DeutschWiki EnglishWiki Svenka Leistungen In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 459 f. (Digitalisat).
  • Notker Hammerstein: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft in der Weimarer Republik und im Dritten Reich. Wissenschaftspolitik in Republik und Diktatur 1920–1945. München 1999.
  • Christian Hardinghaus: Ferdinand Sauerbruch und die Charité – Operationen gegen Hitler Europa Verlag, München 2019, ISBN 978-3-95890-236-7.[35]
  • Martin Friedrich Karpa: Die Geschichte der Armprothese unter besonderer Berücksichtigung der Leistung von Ferdinand Sauerbruch. Medizinische Dissertation Ruhr-Universität Bochum 2005 Volltext (PDF; 4,7 MB).
  • Rudolf Nissen: Helle Blätter, dunkle Blätter. Erinnerungen eines Chirurgen. DVA 1969, öfters Neuaufl., zuletzt: Reprint Ecomed, Landsberg 2001, ISBN 3-609-16029-2. (S. 186–188: Wiedergabe eines Briefes, den Sauerbruch im April 1933 an diesen seinen Schüler jüdischer Herkunft schrieb, um ihn (vergeblich) zum Bleiben in Nazi-Deutschland zu bewegen. Eine interessante Quelle, wie Sauerbruch zu dieser Zeit intern den Nationalsozialismus einschätzte.) Explizite Biographie Sauerbruchs im Kapitel Sauerbruch: S. 143 bis 180, als Gegen-Entwurf zu Das war mein Leben (sowie häufige Erwähnung Sauerbruchs passim). Sein vergeblicher Versuch, durch Verhandlungen das Berndorff-Buch in dieser Form zu verhindern.
  • Rudolf Nissen: Sauerbruch. Die Entwicklung der Chirurgie der Brustorgane. In: Hans Schwerte, Wilhelm Spengler (Hrsg.): Forscher und Wissenschaftler im heutigen Europa. 2. Erforscher des Lebens. Mediziner, Biologen, Anthropologen. Stalling, Oldenburg 1955. (abweichende Verlagsorte: Bremen, Hamburg) Reihe: Gestalter unserer Zeit, Band 4.
  • Leo Norpoth: Ferdinand Sauerbruch (1875–1951). In: Edmund Strutz (Hrsg.): Rheinische Lebensbilder, Band 1. 1961, S. 207–223.
  • Sabine Schleiermacher, Udo Schargen (Hrsg.): Die Charité im Dritten Reich. Zur Dienstbarkeit medizinischer Wissenschaft im Nationalsozialismus. Paderborn 2008, ISBN 3-506-76476-4.
  • Peter SchneckSauerbruch, Ferdinand. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Jürgen Thorwald: Die Entlassung. Das Ende des Chirurgen Ferdinand Sauerbruch. München 1983, ISBN 3-426-00011-3 (das Buch war wegen seiner Aussagen Gegenstand rechtlicher Auseinandersetzungen).
    • Tod des Titanen. In: Der Spiegel. Nr. 47, 1960 (online – über Thorwalds Buch).
    • Des Toten Tatenruhm. In: Der Spiegel. Nr. 6, 1961 (online – über den Prozess der Familie gegen das Buch, den sie verlor).
  • Jörn Henning Wolf: Ferdinand Sauerbruch und seine kineplastische Operation zum Funktionieren der «willkürlich bewegbaren künstlichen Hand». In: Zs. Operative Orthopädie und Traumatologie. Urban & Vogel, Vol. 3, Nr. 3, August 1991, S. 221–226 ISSN 0934-6694 Print; ISSN 1439-0981 Online.
  • Wiki DeutschWiki EnglishWiki Svenka Weblinks – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Wiki DeutschWiki EnglishWiki Svenka Einzelnachweise Dachkämmerchen der Wissenschaft. In: Der Spiegel. Nr. 15, 1989 (online).
  • Von der "Magenmedizin" zum "Aromatique". 30. Oktober 2008, abgerufen am 6. September 2023.
  • Barbara I. Tshisuaka: Sauerbruch, (Ernst) Ferdinand. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1285 f., hier: S. 1285.
  • Friedrich Wilhelm Gierhake: Speiseröhre. In: Franz Xaver Sailer, Friedrich Wilhelm Gierhake (Hrsg.): Chirurgie historisch gesehen. Anfang – Entwicklung – Differenzierung. Mit einem Geleitwort von Rudolf Nissen. Dustri-Verlag Dr. Karl Feistle, Deisenhofen bei München 1973, ISBN 3-87185-021-7, S. 186–191, hier: S. 187.
  • Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 59.
  • Ernst Kern: Sehen – Denken – Handeln eines Chirurgen im 20. Jahrhundert. ecomed, Landsberg am Lech 2000, ISBN 3-609-20149-5, S. 269 f.
  • Sterbeurkunde.
  • Namensregister des Standesamtes Berlin-Wannsee.
  • Christoph Weißer, Jörg Arnholdt: Neue Aspekte zum Berufsweg des Chirurgen Fritz König (1866–1952) unter Berücksichtigung zweier Autographen seines Lehrers Ernst von Bergmann (1836–1907). In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 36/37, 2017/2018 (2021), S. 123–134, hier: S. 127.
  • Siehe dhm.de
  • Markus Lischer: Emil Dagobert Schumacher. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 7. Februar 2011, abgerufen am 12. Oktober 2020.
  • Jüdische Friedhöfe: Kaufmann Ludwig Rothschild.
  • Philipp Osten: Als die Stadthalle zu einem Lazarett wurde. Während des Ersten Weltkrieges war der Festbau für die Bürger eine Militär-Krankenstation. In: Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg, Wöchentliche Beilage vom 20. Juli 2010, Heidelberg Ausgabe 28.
  • Christoph Mörgeli: Der Sauerbruch-Skandal von 1915: Ein Chirurg politisiert. In: Schweiz. Rundschau Med. (Praxis) 77, 1988, Nr. 6, S. 123–127.
  • Martin Friedrich Karpa: Die Geschichte der Armprothese unter besonderer Berücksichtigung der Leistungen von Ferdinand Sauerbuch. Medizinische Dissertation, Bochum 2004, ruhr-uni-bochum.de (Memento vom 19. Februar 2013 im Internet Archive) (PDF)
  • Julius Pagel (Hrsg.): Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Urban & Schwarzenberg, Berlin/Wien 1901; unveränderter Neudruck Basel und München 1989, S. 1513.
  • Martin Friedrich Karpa: Die Geschichte der Armprothese unter besonderer Berücksichtigung der Leistung von Ferdinand Sauerbruch (1875–1951). Medizinische Dissertation, Bochum 2005, S. 80, 113 f., 172–177, 206 f., 209, 230 f. und 249.
  • Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches: Adolf Hitlers 'Mein Kampf' 1922–1945. München 2006, S. 30.
  • Michael Scholz: Ferdinand Sauerbruch und die Homöopathie. Eine Gesamtdarstellung. BoD, Norderstedt 2019, ISBN 978-3-7448-1426-3, S. 17 f.
  • Maximilian Vogel: Dieses Genie spannt Hitler dreist die Freundin aus.
  • der Tagesspiegel: Garten von Max Liebermann wieder komplett.
  • Appell von Prof. Dr. Sauerbruch und unsere Antwort. In: Internationales ärztliches Bulletin. Zentralorgan der Internationalen Vereinigung sozialistischer Ärzte. Prag, Januar 1934, S. 3; Textarchiv – Internet Archive
  • Die Gleichschaltung 1933. Deutsches Historisches Museum, abgerufen am 17. Januar 2021.
  • Bayerischer Rundfunk: Ferdinand Sauerbruch begrüßt „Erwachen“ Deutschlands – Archivradio – Geschichte in Originaltönen. Abgerufen am 16. Januar 2021.
  • Ali Vicdani Doyum: Alfred Kantorowicz unter besonderer Berücksichtigung seines Wirkens in İstanbul (Ein Beitrag zur Geschichte der modernen Zahnheilkunde). Medizinische Dissertation, Würzburg 1985, S. 45 und 47.
  • Ulrike Scheybal: Das Allgemeine Institut gegen die Geschwulstkrankheiten 1935–1945. In: Wolfgang U. Eckart (Hrsg.): 100 Years of Organized Cancer Research. Georg Thieme-Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-13-105661-4, S. 51–55, speziell S. 52.
  • Ernst Klee: Deutsche Medizin im Dritten Reich. Karrieren vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-10-039310-4, S. 178–179 und 184–185.
  • a b Büste mit Inschrift für Ferdinand Sauerbruch. In: berlin.de. Abgerufen am 19. August 2019.
  • Die Rede Sauerbruchs zur Verleihung bei Dewey u. a., siehe Literatur, auch in der Online-Fassung (Appendix 3), in englischer Übersetzung aus dem Rundfunkarchiv 1938. Teilweise original, wie im Rundfunkarchiv überliefert (kursiv); teilweise Rückübersetzung aus dem Englischen (Auszug):

    „Zu dieser Zeit (1919) wuchsen aus dem Wirrwarr elementare nationale Kräfte langsam empor, noch ungeregelt und verwirrt, aber voller Kraft und Glaube. Dann kam der 9. November 1923, der Tag, an dem die erste nationale Machtprobe scheiterte. Unsere Hoffnungen wurden unter Enttäuschung und Verzweiflung begraben. In dieser großen, schicksalsträchtigen Zeit bestimmten entschlossene, gestaltende Arbeit und Anstrengung unser Leben. Damals wurden die Fundamente gelegt für die Errungenschaften, die heute durch den Führer höchste Anerkennung finden.

    Die Universitäten jener Zeit hatten die vornehme Aufgabe, zu bewahren, was bis dahin erreicht worden war, und ihr Ansehen im In- und Ausland zu befestigen […]

    Es kam das Jahr 1933. Mit Hilfe des Führers kam die entscheidende Wende für unser Vaterland […]. Mit dem Nationalsozialismus vollzog sich eine Umgestaltung des völkischen Lebens auf allen Gebieten, von der auch die Medizin lebendige Wirkung empfing. Die Gemeinschaft der medizinisch Tätigen bewahrte das, was schon immer ihren Wert ausgemacht hatte; aber sie war zugleich offen für großartige neue Entwicklungen, die aus dem neuen Geist entstanden.

    Heute nehmen wir mit Stolz und innerer Freude die hohe Anerkennung wahr, die der Führer den deutschen Ärzten zollt, wir erleben sie auf eine wunderbare, eine erhebende Art. Die Ehrung, die zwei deutsche Chirurgen erhalten, bedeutet in einem tieferen Sinn eine Ehre und Genugtuung für die deutschen Ärzte, eine Anerkennung des deutschen Arzttums durch den Führer. Wir drücken unseren Dank für dieses Vertrauen aus, und es ist unser Wunsch, unseren vollen Einsatz zu geben, um wirkungsvoll an den großen Aufgaben mitzuarbeiten, die an unser Volk gestellt sind.

  • Jörg Nimmergut: Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945. Band 4: Württemberg II – Deutsches Reich. Zentralstelle für wissenschaftliche Ordenskunde, München 2001, ISBN 3-00-001396-2, S. 1912.
  • Ernst Klee: Deutsche Medizin im Dritten Reich. Karrieren vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-10-039310-4, S. 178.
  • Zur Rolle von Sauerbruch im Nationalsozialismus siehe auch Fridolf Kudlien und Christian Andree: Sauerbruch und der Nationalsozialismus. In: Medizinhistorisches Journal. Band 15, 1980, S. 201–222; Jörg Hauptmann: Ferdinand Sauerbruch und das Dritte Reich. Plädoyer für eine differenzierte Betrachtung. (PDF; 514 kB) 2009.
  • a b c d Udo Schargen, Review von Christian Hardinghaus, C. Hardinghaus: Ferdinand Sauerbruch und die Charité, HSozKult, 20. März 2019
  • Volker Klimpel: Sauerbruch und Ulbricht. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 23, 2004, S. 418–427, hier: S. 422 f.
  • Gründungsaufruf der CDU in Berlin (Memento vom 11. Juli 2006 im Internet Archive; PDF; 157 kB)
  • a b Sauerbruch: Als Kassenpraxis-Löwe. In: Der Spiegel. Nr. 35, 1950 (online31. August 1950).
  • Helmut Wolff: Zur Entwicklung der Chirurgie und der chirurgischen Forschung in der DDR. Deutsche Gesellschaft für Chirurgie – Mitteilungen 1/2012, S. 1–8.
  • Sauerbruch wird entnazifiziert. In: Arbeiterwille. Sozialdemokratisches Organ der Alpenländer / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes der Alpenländer / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes für Steiermark und Kärnten / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes für Steiermark, Kärnten (und Krain) Neue Zeit. Organ der Sozialistischen Partei Steiermarks, 20. April 1949, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/awi
  • Chirurg Sauerbruch unbelastet. In: Arbeiterwille. Sozialdemokratisches Organ der Alpenländer / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes der Alpenländer / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes für Steiermark und Kärnten / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes für Steiermark, Kärnten (und Krain) Neue Zeit. Organ der Sozialistischen Partei Steiermarks, 27. Juli 1949, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/awi
  • Tod des Titanen. In: Der Spiegel. Nr. 47, 1960 (online).
  • Mitteilung Helmut Wolff (November 2012)
  • Rudolf Nissen (1969), S. 176 f.
  • Hans Rudolf Berndorff: Ein Leben für die Chirurgie. Nachruf auf Ferdinand Sauerbruch. In: Ferdinand Sauerbruch: Das war mein Leben. (1951) 1956, S. 459.
  • Volker Klimpel: Sauerbruch und Ulbricht. S. 418.
  • Eintrag von Ueberhoer in H. Bürkle de la Camp (Hrsg.), Chirurgenverzeichnis, 5. Auflage, Springer 1969, S. 928, google books
  • Hans Rudolf Berndorff: Ein Leben für die Chirurgie. Nachruf auf Ferdinand Sauerbruch. In: Ferdinand Sauerbruch: Das war mein Leben. (1951) 1956, S. 459 f.
  • Dr. Sauerbruch, Breslau: Über die physiologischen und physikalischen Grundlagen bei intrathorakalen Eingriffen in meiner pneumatischen Operationskammer.
  • Ernst Kern: Sehen – Denken – Handeln eines Chirurgen im 20. Jahrhundert. ecomed, Landsberg am Lech 2000, ISBN 3-609-20149-5, S. 270.
  • Martin Friedrich Karpa: Die Geschichte der Armprothese unter besonderer Berücksichtigung der Leistung von Ferdinand Sauerbruch (1875-1951). (Memento vom 19. Februar 2013 im Internet Archive) (Med. Diss. Ruhr-Universität Bochum 2004; PDF, 4,5 MB)
  • Anja Blum: Der Arm des Widerstands. Historische Entdeckung in Glonn. In: www.sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, 3. Juli 2019, abgerufen am 18. März 2023.
  • Martin Friedrich Karpa: Die Geschichte der Armprothese unter besonderer Berücksichtigung der Leistung von Ferdinand Sauerbruch (1875-1951). (Memento vom 19. Februar 2013 im Internet Archive) (Med. Diss. Ruhr-Universität Bochum 2004; PDF, 4,5 MB), S. 191–193
  • Heinrich Fründ: Die Exstirpation des Oberschenkels mit Umkippplastik des Unterschenkels nach Sauerbruch. In: Deutsche Zeitschrift für Chirurgie. Band 196, 1926, S. 241–245.
  • Detlev Stummeyer: Einführung der Gasbrandbehandlung in die Wehrmacht. In: Gerhard Domagk – Ein Mythos. Detlev Stummeyer, 2023, abgerufen am 2. August 2023.
  • Detlev Stummeyer: Domagk 1937–1951 – Im Schatten des Nationalsozialismus. Springer, Berlin 2020, ISBN 978-3-662-61386-3, S. 38.
  • Domagk G (1963) Über 30 Jahre Arzt, Therapie der Gegenwart, S. 913–917, hier S. 916/917.
  • Mitgliedseintrag von Ferdinand Sauerbruch bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 21. Juni 2016.
  • Sauerbruch und Bier hatten sich gegenseitig für diesen Preis vorgeschlagen; bzw. ist die Verleihung an die beiden Mediziner ein Kompromiss nach heftigem Protest von Gerhard Wagner gegen die Verleihung an den "Judenknecht" Sauerbruch, auf die Hitler jedoch nach Goebbels nicht verzichten wollte. Dies ist kein gewöhnlicher Preis, sondern die höchste Auszeichnung des nationalsozialistischen Deutschland im Frieden, Ersatz für die verbotene Annahme des Nobelpreises, überreicht von Hitler in Nürnberg persönlich. Gerhard Rühle, Jurist und Naziaktivist, macht "jüdische Niedertracht" für die Stiftung des Preises durch Hitler verantwortlich (Gerhard Rühle, Das Dritte Reich, Bd. 1937, 76 in: Cornelia Schmitz-Berning, Das Vokabular des Nationalsozialismus, de Gruyter Berlin ²2007, S. 145). Sauerbruch 'adelt' mit seinem berühmten Namen diesen Preis. Er selbst schreibt am 18. September 1937 an den DFG-Präsidenten und Alten Kämpfer Rudolf Mentzel: "Die Auszeichnung durch den Führer war Ehre und Freude; die Teilnahme von Freunden, Kollegen und Kranken Genugtuung" (BA Koblenz R73 Nr. 14175 in: Eckart 2016, Position 507). Vgl. hierzu Ferdinand Sauerbruch (1956) Das war mein Leben, Im Bertelsmann Lesering, S. 397.
  • Hitler hat sich generell die Entscheidung über die Verleihung dieses Ordens vorbehalten; dies ist Ausdruck der spätestens seit Kriegsbeginn wachsenden 'Nationalsozialisierung' der Wehrmacht. Sauerbruch erhält diesen Orden im Rahmen der Chirurgentagung in Dresden vom 6.-9. Oktober 1943 von Karl Brandt überreicht. (Stummeyer Detlev, Domagk 1937-1951 - Im Schatten des Nationalsozialismus, Springer Berlin 2020, S. 38-40). Die NSDAP-Zeitung Der Freiheitskampf berichtet unter der Überschrift '"Das deutsche Volk ist gesundheitlich gewappnet" - Dr. Conti dankt der deutschen Chirurgie für ihre kriegsentscheidende Tätigkeit' von dem öffentlichen Abend. Auf die Militarisierung der Chirurgen weist die Zeitung hin: "...In der glänzenden Versammlung ... überwog naturgemäß der Waffenrock des Mediziners, der heute bei Heer, Luftwaffe und Marine seinen verantwortungsvollen schweren Dienst an Vaterland und Kameraden leistet...". Und dann: "...Stürmischer Beifall begrüßte nun den Mann, der den Ruhm deutscher Chirurgie in die ganze Welt getragen hat, Geheimrat Professor Dr. Sauerbruch. Er betonte den Wert der Gemeinschaftsleistung aller Chirurgen. Die Einzelleistung trete heute vor dem Gesamtschaffen der Nation zurück, aber ohne Einzelleistung könne das große Ganze nicht gelingen... Die deutsche Chirurgie werde bestrebt sein, die Weltgeltung, die sie vor dem Kriege gehabt habe, auch nach dem Siege wieder zu erringen...". Sauerbruch wird hier von den Nationalsozialisten vereinnahmt, aber er lässt es auch zu, indem er ihnen entgegenkommt.
  • Volker Mrasek: Die ewig Nominierten. In: Forschung aktuell (Rundfunksendung auf DLF). 7. Dezember 2016, abgerufen am 20. Dezember 2016. und Nils Hannson & Udo Schagen (2014) „In Stockholm hatte man offenbar irgendwelche Gegenbewegung“ – Ferdinand Sauerbruch (1875–1951) und der Nobelpreis, NTM Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin, 22, S. 133–161.
  • Versuche an Menschen: Wie integer war der Star-Chirurg? (Memento vom 21. Februar 2019 im Internet Archive) Hannoversche Allgemeine Zeitung, 13. Oktober 2015.
  • Hardinghaus, S. 121 ff. Kritik an Hardinghaus’ Quellenbewertung äußert Udo Schagen in seiner Rezension in H-Soz-Kult, 20. März 2019 (Online)
  • Hammerstein, S. 431.
  • Hardinghaus, S. 128. Diese These muss stark angezweifelt werden, nicht nur, weil sie als ex-post-Entschuld(ig)ung oft verwandt wird und kein ähnlich gelagerter Fall mit diesen Folgen bekannt ist. Noch zu Jahresbeginn 1943 findet in der Ärztlichen Berliner Gesellschaft eine sehr kontrovers und emotional geführte Auseinandersetzung über den Einsatz von Sulfonamiden bei Wundinfektionen statt; SS-Standartenführer Richard Krüger als Beratender Chirurg einer Panzerarmee plädiert für, Otto Nordmann, ehem. Präsident der DGCh - ganz im Stil Sauerbruchs - warnt vor deren Einsatz. Sauerbruch und sein langjähriger Schüler (1923-1927) Gebhardt, der in seinen chirurgischen Lehrern Sauerbruch und Erich Lexer Unterstützung für seine Karriere gefunden hatte, treffen sich in ihrer rigorosen Ablehnung dieser Behandlung. Ausserdem benötigt Gebhardt - zugleich Versuchsleiter - einen negativen Ausgang der Sulfonamidversuche in Ravensbrück zu seiner Rehabilitierung, nachdem er wegen der unterlassenen Sulfonamidbehandlung von Heydrich Mitte 1942 in Ungnade bei Himmler und Hitler gefallen war. Die Motivation Sauerbruchs zu schweigen, könnte vielfältiger sein (Judith Hahn, Grawitz, Genzken, Gebhardt, Klemm & Oehlschläger Münster 2007, S. 458-462, 490 und Detlev Stummeyer, Domagk 1937–1951 – Im Schatten des Nationalsozialismus, Springer Berlin 2020, ISBN 978-3-662-61386-3, S. 35/36.)
  • Beirat empfiehlt: 17 Straßen in Hannover sollten umbenannt werden hannover.de, siehe auch Abschlussbericht des Beirats (PDF; 6,0 MB) vom September 2018.
  • Hannover: Proteste gegen Straßenumbenennungen neuepresse.de, 2. November 2018.
  • Charité-Arzt Sauerbruch „Halt die Klappe. In der Klinik sind viele Nazis!“ in Spiegel Online vom 7. Februar 2019, abgerufen am 10. Februar.
  • Enkel Sauerbruchs zum Symposium am Gymnasium Großröhrsdorf. Website des Ferdinand-Sauerbruch-Gymnasiums Großröhrsdorf (abgerufen am 7. März 2019).
  • Nach der Besprechung von Wilhelm Anschütz in der Münchner Medizinischen Wochenschrift. Anschütz spricht sogar von der Arbeit seiner gesamten Klinik, auf die der Verfasser und seine Klinik stolz sein könnten.
  • Vgl. auch Solche erhöhten Wahrheiten. In: Der Spiegel. Nr. 51, 1952 (online).
  • Abgerufen von „https:https://www.duhocchina.com/wiki/index.php?lang=de&q=Ferdinand_Sauerbruch&oldid=237093451
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    Ferdinand Sauerbruch: Deutscher Chirurg und Hochschullehrer

    Ernst Ferdinand Sauerbruch (* 3. Juli 1875 in Barmen, heute Stadtteil von Wuppertal; † 2. Juli 1951 in Berlin) war ein deutscher Chirurg und Sanitätsoffizier. Er war Generalarzt, Staatsrat, Geheimrat, Hochschullehrer und einer der bedeutendsten und einflussreichsten Chirurgen des 20. Jahrhunderts. Bekannt wurde er unter anderem als Pionier der neuzeitlichen Thoraxchirurgie und der 1904 in Breslau entwickelten Unterdruckkammer sowie die Entwicklung einer künstlichen Hand.